Schwellenländer pfeifen auf IWF, Weltbank und Dollar

Die fünf BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) haben diese Woche den Grundstein zu einer eigenen Entwicklungsbank und einer vom US-Dollar unabhängigen Finanz-Infrastruktur gelegt. Die Gründung dieser “New Development Bank” ist ein weiterer Schritt in Richtung einer multipolaren Finanzwelt. Vladimir Putin sagte beim Gründungstreffen in Brasilien: „Unsere fünf Staaten gehören zu den größten der Welt und können sich in der Mitte des 21. Jahrhunderts nicht damit zufriedengeben, von irgendjemandem abhängig zu sein.”

Die Bank soll einen Fond im Wert von rund 100 Mrd. Dollar verwalten (in den Indien erst mal 18 Milliarden Dollar einzahlt) und Projekte in Schwellenländern finanzieren. Die neue Bank soll ihren Hauptsitz in Shanghai haben; die erste Präsidentschaft soll Indien übernehmen.

BRICS: Konkurrenz für Weltbank und IWF

Mittel- bis langfristig kann diese “kleine” Entwicklung gröbere geo-strategische Umwälzungen mit sich bringen. Sollte der Dollar als Weltreserve-Währung in den kommenden  Jahrzehnten an Bedeutung verlieren, könnten die USA ihre wirtschaftliche und politische Vormachtstellung einbüßen.

25 Jahre nach dem Zusammenbruch des Kommunismus könnten wir uns demnächst wieder in einer bi-polaren Welt finden: die Industrie-Staaten des Westens unter der Führung der  USA auf der einen Seite und die BRICS-Staaten (mit anderen Schwellenländern) auf der anderen
. Damit diese Zweck-Gemeinschaft auch klappt, müssten u.a. die “verfeindeten” Staaten China und Indien über ihren Schatten springen und alte Konflikte beilegen. Aber einiges ist gewiss: Nichts verbindet so sehr wie ein gemeinsamer Feind.

Man darf gespannt sein wie die neue Regierung unter Narendra Modi den Spagat zwischen USA und China, dem Westen und der neu erstarkten BRICS-Achse, schafft.

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von

Wolfgang Bergthaler