Indische Apps sind anders

Gestern war ich auf TechSparks, dem von YourStory organisierten Event rund um Tech-Startups in Indien – da ich den ganzen Tag über mit Netzwerken, Lauschen und Wow-Denken beschäftigt war, kam ich dementsprechend nicht zum Bloggen. Die Eindrücke waren einfach sehr faszinierend – etwa der Markt für Apps.

Denn bei der Präsentation der besten zehn Apps in der “Apps4India”-Challenge wurden die beste Handy-Programme des Landes ausgezeichnet. Schon im Vorfeld und auch während der Verantsaltung hatte ich mit einzelnen Unternehmern aus diesem Segment gesprochen. Was mir dabei aufgefallen ist: Viele dieser Projekte sind Äquivalente zu bereits bestrehenden Ideen aus dem Westen. Etwa gibt es viele Apps aus dem Bereich der Location Based Services, die es dem Erfolgskonzept von Foursquare gleichtun wollen
. Oder es gibt Handy-Programme rund um das Thema Shopping. Und dann gibt es im Gegenzug auch Apps, die einfach nur authentisch indisch sind.

Etwa die App “Krishna 3D”, die derzeit in Apples App Store (und demnächst auch im Web als Browser-Version) erhältlich ist. Hier ist ein Krishna-Tempel liebevoll in Form eines 3D-Spiels dargestellt; die User können nicht nur auf dem virtuellen Tempelgelände spazieren gehen, sondern auch Opfer in einer geregelten Zeremonie darbringen. “Natürlich ist das nicht so viel wert wie eine reale Zeremonie in einem echten Tempel”, sagt mir Girish Dhakepalkar, Direktor des verantwortlichen Unternehmens Shoonya 3D: “Aber es ist etwa phantastisch für meine Großmutter, die zu alt ist, um persönlich zum Tempel gehen”. Ich selbst bringe nun auf meinem iPod täglich virtuelle Opfergaben dar – und habe darin weit mehr Erfolg als in der echten Welt (mehr dazu evnetuell in einem anderen Artikel).

Hier arbeite ich täglich an meinem Seelenheil.
Hier arbeite ich täglich an meinem Seelenheil.

Eine andere sehr indische App ist “Tuk Tuk 2”: Hier kann über ein GPS-System festgestellt werden, wie weit der Zielort entfernt ist und entsprechend der optimale Preis für eine Tuk Tuk-Fahrt berechnet werden – verhandeln muss man dann zwar noch selbst, aber zumindest gibt es eine gute Basis für das Feilschen mit dem Fahrer. Wenn ich in naher Zukunft mal mobiles Internet habe, werde ich mir die App wohl auch installieren.

Andere vorgestellte Apps bestanden etwa aus einem TV-Programm für Indien, oder einem mobilen Zugriff auf die indischen Zugfahrpläne. Und wieder eine andere App konzentrierte sich darauf, das Lernen von Konsonanten der Sprache Hindi zu vereinfachen – da ich selbst aber noch nicht wirklich vorhabe, diese Sprache zu erlernen, habe ich diese App noch nicht selbst getestet. (Stefan Mey)

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von

Wolfgang Bergthaler

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