Von der Leistungsbereitschaft indischer Mitarbeiter profitieren

Unsere Arbeitswelt wird immer diverser. Viele innovative Technologie-Unternehmen brüsten sich schon lange mit der Anzahl an Nationalität, die in der eigenen Organisation beschäftigt sind. Dass Diversität zu Innovation führt, wurde schon öfter wissenschaftlich bewiesen.

Dass Mitarbeiter aus Indien – entgegen häufigen Vorurteilen – einen großen Beitrag zu Innovation leisten, habe ich in diesem Blog schon öfter beschrieben. Darüber hinaus zeichnen sich indische Arbeitskräfte aber auch durch eine überdurchschnittlich hohe Leistungsbereitschaft aus.

Während bei uns über Viertage- und 32-Stundenwochen diskutiert wird, sind in Indien, im (regulierten) IT-Sektor, Wochenarbeitsstunden von 50 bis 60 Stunden oft die Regel – in Ausnahmefällen auch mehr. Wer Indien kennt, weiß, dass dort auch meist der Ausnahmefall ausgerufen wird.

Auch wenn die Arbeitsverträge das grundsätzlich nicht vorsehen, wird am Samstag auch oft (von zu Hause) gearbeitet, wenn es der Arbeitgeber einfordert. Diese „Flexibilität“ und die Bereitschaft, Überstunden zu leisten sind in vielen indischen Unternehmen Standard und resultieren aus einer Mischung aus kulturellen Werten, Druck durch den Arbeitgeber, und der Notwendigkeit, als Unternehmen in einem äußerst wettbewerbsintensiven Markt zu bestehen.

Wie unsere Unternehmen von der indischen Arbeitskultur profitieren können

Diese hohe Belastung führt dazu, dass immer mehr Inder Europa als Job-Destination in Erwägung ziehen und sich zum Beispiel ein Jobseeker-Visum beschaffen, um dann hier aktiv nach beruflichen Herausforderungen und der Work-Life-Balance zu suchen, die es in Indien so gut wie nirgendwo gibt. Diese Menschen suchen hier auch keine Teilzeitjobs, sondern bringen die Bereitschaft und Selbstverständlichkeit mit, vierzig Stunden (oder auch mehr) zu arbeiten. Davon konnte ich mich in den letzten Wochen in dutzenden Gesprächen mit indischen „Jobseekers“ überzeugen.

Ein weiterer Motivationsfaktor, der von den indischen Kandidaten oft genannt wird, ist, dass sie sich gerne mit den neuesten Technologien und herausforderndsten Projekten beschäftigen möchten. Das ist in indischen Outsourcing-Unternehmen nicht immer möglich. Indische Software-Entwickler sind hungrig, sich schnell neue Fähigkeiten beizubringen und sich verändernden Anforderungen rasch anzupassen.

Genau diese hohe Leistungs- und Lernbereitschaft indischer Mitarbeiter sollte für viele Arbeitgeber in Deutschland und Österreich interessant sein.

Praktische Tipps für die Zusammenarbeit mit indischen Mitarbeitern

Trotz der hier genannten Vorteile des indischen Arbeitsmentalität, können deutsche Unternehmen bei der Integration indischer Mitarbeiter:innen auch auf Herausforderungen stoßen. Kulturelle Unterschiede, Kommunikationsprobleme und unterschiedliche Arbeitsweisen können auch zu Missverständnissen und Konflikten führen.

Um diese Herausforderungen zu bewältigen und die Vorteile der indischen Mitarbeiter optimal zu nutzen, ist es wichtig, interkulturelle Kompetenz aufzubauen und die Zusammenarbeit mit indischen Teams gezielt zu fördern. Die wichtigsten Themen für eine produktive Zusammenarbeit sind aus meiner Perspektive:

  • Richtige Personalauswahl: Identifikation der High-Potential (aus einer großen Masse unterdurchschnittlicher Bewerber)
  • Professionelles Onboarding
  • Interkulturelle Awareness: Machen Sie sich vertraut mit den Bedürfnissen ihrer indischen Mitarbeiter und gleichen sie diese mit der eigenen Unternehmenskultur ab.

Wenn Sie diese Punkte berücksichtigen, steht einer erfolgreichen Zusammenarbeit mit indischen Arbeitnehmer:innen nichts mehr im Wege.

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Beitrag veröffentlicht

von

Wolfgang Bergthaler