Weekend Reading: WTO-Handelsabkommen, Internet, Social Media & eCommerce

Das WTO-Handelsabkommen konnte wegen Indien nicht ratifiziert werden. Das Land wurde deshalb schon im Vorfeld hart kritisiert – von Industrienationen, aber auch Entwicklungsländern. Die Diskussion ging vor allem um die Agrar- und Nahrungsmittelsubventionen. Da die Welthandelsorganisation eine Reduktion der Nahrungsmittelsubventionen verlangte, forderte Indien weitere Zugeständnisse: Die Kürzungen sollten nicht die eigene Produktion beeinträchtigen oder gar die Fähigkeit der Regierung, die Armen des Landes zu ernähren.

Eigentlich schien der Durchbruch in Bali schon erreicht. Doch nun hat sich Indien quer gestellt. Das globale Handelsabkommen der WTO ist gescheitert. Weshalb?
Warum Indien das Handelsabkommen ablehnt

In Indien gibt es bereits 243 Mio. Internetnutzer. In absoluten Zahlen beeindruckend, relativ gesehen aber noch ausbaufähig – denn aktuell ist noch nicht einmal jeder fünfte Inder an das Internet angebunden. In den vergangenen sechs Monaten stieg die Zahl der Netzgemeinde in Indien um 16 Mio. Personen. Das ist ein Anstieg um 14 Prozent.

Social Media boomt. Immer mehr Inder nutzen Facebook und Twitter. Allein 2013 konnte sich Indien mit einer Kunden-Wachstumsrate bei sozialen Medien von 37,4 Prozent im Vergleich zu den vergangenen Jahren nochmals steigern. Das zeigt eine Untersuchung des unabhängigen US-Marktforschungsinstituts eMarketer.

Facebook hat in Indien mehr als 100 Millionen User. So sollte auch die indische Facebook-Community mit knapp über 100 Mio. User, die zweitgrößte der Welt, bald die USA vom ersten Platz verdrängen
.

Aber auch eCommerce boomt. Indiens größter Online-Händler Flipkart konnte unlängst eine Milliarde zusätzliches Wachstumskapital aufstellen. Damit soll die Expansion vorangetrieben werden. Auch Amazon kämpft in Indien um Marktanteile.

Flipkart könnte die indische Version von Alibaba werden – und das schmeckt dem US-Konzern überhaupt nicht. Aktuell beschäftigt Flipkart 14.000 Mitarbeiter, hat 22 Millionen Besucher und verkauft 15 Millionen Produkte.

Amazon hat zwar 17 Millionen Produkte im Repertoire und kann auf Vorteile wie Economies of Scale auf internationaler Ebene zurückgreifen; doch die Local Heroes haben gegenüber Bezos ein paar Asse im
Ärmel: Sie haben bereits länger Erfahrung im lokalen Markt und konnten sich so auf die dortigen Bedingungen einstellen; dazu gehört ein eigenes Logisitksystem und die Option, dass Kunden erst bei Erhalt der Ware in bar bezahlen – das ist wichtig, da die Kreditkartendurchdringung im Schwellenland noch relativ gering ist.
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von

Wolfgang Bergthaler