Vom Inder zum Millionär

Indien ist vergleichbar mit Europa. Auf dem (Sub)Kontinent leben heute zig Völker vereint durch die (Europäische bzw. Indische) Union, sprechen verschiedene Sprachen, teilen aber ein gemeinsames Wertesystem und eine gemeinsame Jahrtausende alte Geschichte, die nicht immer einfach war. Inder wie Europäer sind stolz auf ihre alte Kultur, und schätzen die regionalen Unterschiede wenn sie die unterschiedlichen Teile ihres Kontinents bereisen. Dadurch unterscheiden sich auch beide Unionen von den Vereinigten Staaten von Amerika, die weder historisch noch kulturell mit Europa und Indien mithalten können. Man müsste denken, dass sich die Inder daher in Europa besonders wohl fühlen. Dem ist aber nicht so!

Von den etwa 25 Millionen NRIs (Non-resident Indians) beziehungsweise PIOs (Person of IndianOrigin), die die indische Diaspora darstellen, leben fast 4 Millionen in Nordamerika (3 Millionen in den USA sowie 1 Millionen Inder in Kanada), während nur etwa 700.000 in Kontinentaleuropa leben (zusätzlich etwa 1.5 Millionen in Großbritannien).

Aus historischen, politischen und sprachlichen Gründen führe ich UK separat. Die Gründen liegen nicht rein in der Sprache
. Das beweist schon die Tatsache, dass etwa fast 5 Millionen Inder im Nahen und Mittleren Osten arbeiten (!) beziehungsweise 2,5 Millionen in Malaysia, wo Englisch nicht offiziell die Amtssprache ist. Der Hauptgrund warum Inder lieber in die USA gehen um zu arbeiten ist nicht die Lebensqualität oder die Sprache, sondern rein die Tatsache, dass man dort schneller mehr Geld machen kann als irgendwo anders auf der Welt. Erfolg, Reichtum sowie Status sind wichtige Werte in der indischen Gesellschaft und genau dafür stehen auch die Vereinigten Staaten von Amerika.

(Wolfgang Bergthaler)

Similar Posts:


Beitrag veröffentlicht

von

Wolfgang Bergthaler

Kommentare

Schreibe einen Kommentar