Putin schließt Verträge mit Indien

Der russische Präsident Wladimir Putin stattete diese Woche Indiens neuem Regierungschef Narenda Modi einen Kurzbesuch in Neu Delhi ab. Die beiden Staaten pflegen bereits seit Sowjet-Seiten ein sehr freundschaftliches Verhältnis und arbeiten in zahlreichen Bereichen eng zusammen – ungeachtet wechselnder ideologischer und strategischer Veränderungen in den letzten Jahrzehnten.

Weil sich die EU im Zuge der Ukraine-Krise von Russland distanziert/distanzieren muss, bleibt Putin gar nichts anderes übrig als sich nach strategischen und wirtschaftlichen Alternativen umzusehen. Erst unlängst schloss Putin sogar mit dem Erzfeind China historische Kooperations-Verträge, inbesondere im Bereich Energie-, Handels- und Währungsgeschäften.

Ähnliche Ambitionen hat Putin auch mit Indien. Der Subkontinent ist bereits jetzt schon ein wichtiger Rohstoff-Abnehmer und hofft auf russische Investoren. Beide Länder unterzeichneten bereits 20 Verträge etwa zum Export von Gas, Öl und Nukleartechnologie nach Indien – und erfüllten somit einen Teil eines geplanten großen Energiepakts.

Eine Pipeline nach Indien sei (im Gegensatz zu China) derzeit „kommerziell nicht tragfähig“, sagte Putin nach Angaben der indischen Zeitung „The Hindu“ noch vor seiner Abreise
. Aber Russland wolle in Zukunft mehr Gas per Schiff nach Asien schicken. Indien drängt dagegen auf eine 40 Milliarden Dollar teuere Pipeline, durch die Gas aus Sibirien in den Subkontinent gepumpt werden könnte. Vielversprechender wäre womöglich eine Öl-Pipeline, zumal Indien 80 Prozent seines Erdöl-Bedarfs importiert und damit extrem abhängig vom Ausland und damit verwundbar ist.

Außerdem hofft das energiehungrige Indien auf neue Abschlüsse zum Bau von Atomkraftwerken. Derzeit baut Russland das Kraftwerk Kudankulam mit vier Reaktoren auf dem Subkontinent. 25 weitere Reaktoren könnten folgen, sagte Putin nach Angaben des Blattes.

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von

Wolfgang Bergthaler