Wolfgang Bergthaler

Rund 200 Teilnehmer beim fünften India Day in Köln

Deutsch-indischer Erfahrungsaustausch zeigt Chancen und Risiken des indischen Marktes für deutsche Unternehmen

João Cravinho, Ambassador, Head of Delegation of the European Union to India
João Cravinho, Ambassador, Head of Delegation of the European Union to India

„Um in Indien erfolgreich zu sein, braucht man vor allem eines: Geduld“, betonte João Cravinho, Botschafter der Europäischen Union in Indien, im Rahmen des fünften India Days am 11
. Juni 2013 in Köln. Der Oberbürgermeister der Stadt Köln, Jürgen Roters, begrüßte die rund 200 Teilnehmer aus ganz Deutschland. Der India Day wurde von der Koelnmesse, der Deutschen Bank, der Luther Rechtsanwaltsgesellschaft, dem Beratungsunternehmen Maier + Vidorno sowie der IHK Köln organisiert. In Vorträgen und Paneldiskussionen griffen Indienexperten aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft landesspezifische Besonderheiten aus verschiedenen Perspektiven auf.

Fazit des Tages: In Indien liegen nach wie vor große Potentiale. Deutsche Unternehmen sollten sich von den Herausforderungen bei einem Eintritt in den indischen Markt – wie unübersichtlichen Marktstrukturen oder ausufernder Bürokratie – nicht abschrecken lassen. Mit entsprechender Marktkenntnis, Vorbereitung und Geduld lohne sich der Start in den Wachstumsmarkt.
„Es dauert länger als geplant, bis zum Break-Even“. Langer Atem zahle sich aber durchweg aus und „heute verdienen wir gutes Geld“, so die einhellige Meinung der Experten in den Panels.

Das geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU und Indien ist ein wichtiger Schritt, europäischen Unternehmen den Markteintritt zu erleichtern. Die Verhandlungen laufen bereits seit 2007. João Cravinho, Botschafter der Europäischen Union in Indien, ist aber zuversichtlich: „Trotz der langwierigen Verhandlungen bin ich mir sicher, dass wir sie bald zu einem erfolgreichen Abschluss bringen werden.“

Dr. Bibek DebroyDr. Bibek Debroy
Dr. Bibek Debroy

Die weiteren Hauptredner waren Dr. Bibek Debroy, Professor am Centre for Policy Research in New Delhi, und Prof. Dr. Dietmar Rothermund, emeritierter Professor für Geschichte Südasiens an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.  Dr. Bibek Debroy warf in seinem Vortrag „India – quo vadis?“ einen Blick in die Zukunft des Subkontinents und informierte über aktuelle Entwicklungen – insbesondere in Wirtschaft und Politik. Über gesellschaftliche und soziale Herausforderung sprach Prof. Dr. Dietmar Rothermund.

Panel-Diskussion: Konsum & Handel
Panel-Diskussion: Konsum & Handel

Neben den Vorträgen gehörten Podiumsdiskussionen mit Indienexperten – darunter Vertreter der METRO AG, der der KHD Humboldt Wedag International Ltd., Daimler India und auch meiner Wenigkeit –  zum Programm des India Days.

In der Paneldiskussion zum Thema “Handel & Konsum – Wege zum indischen Verbraucher” durfte ich als Experte meine Erfahrungen zu Indien-zentrierter Produkt-Entwicklung und Marketing mit dem Publikum teilen.

Wolfgang Bergthaler
Wolfgang Bergthaler

In den beiden anderen Panels ging es um den Erfolgsfaktor Produktion in Indien (Warum sich die Investition lohnt) beziehungsweise um den Wettstreit der Giganten (Indien vs. China).

Was für die politischen Verhandlungen zwischen der EU und Indien gilt, gilt auch für die Wirtschaft, wie Diskussionsgast Enrico Rühle, Managing Director, TÜV Rheinland India Pvt. Ltd., erklärte: „Viele Unternehmen sehen zwar die starke Binnennachfrage in Indien als großen neuen Absatzmarkt, sind sich aber der schwierigen Rahmenbedingungen in ihrer Gänze nicht bewusst und erwarten zu schnell Resultate.“

Similar Posts:


Beitrag veröffentlicht

von

Wolfgang Bergthaler