Naturkatastrophen und Medien: USA im internationalen Rampenlicht, Indien nicht der Rede wert

Letzte Woche regierte der Hurrikan “Sandy” die Schlagzeilen aller Welt. Der tropische Wirbelsturm brachte das Leben an der Amerikanischen Ostküste vollständig zum Erliegen. Der Gefahr ist nun vorüber und im Katastrophengebiet an der US-Ostküste und in New York laufen die Aufräumarbeiten auf Hochtouren. Die Schäden gehen in die Milliarden, Dutzende Menschen starben. Allein in der Stadt New York seien inzwischen 22 Opfer registriert, berichtete die „New York Times“ am Mittwoch. Es wird wohl noch Wochen dauern, bis alle Stromleitungen wieder funktionieren
.

International unbemerkt ereignete sich parallel eine ähnliche Katastrophe – an der Ostküste Indiens.

Ein von heftigen Regenfällen begleiteter Zyklon hat im Süden Indiens 60.000 Menschen in die Flucht getrieben. Infolge des Sturms „Nilam“ seien in den vergangenen Tagen Hunderte Dörfer überschwemmt worden, sagte ein Regierungsvertreter des Bundesstaates Andhra Pradesh heute. „Mindestens 22 Menschen sind gestorben, und Tausende andere haben ihre Häuser verloren“, fügte er hinzu.

Um die Sturmopfer unterzubringen, wurden knapp 100 Notunterkünfte in Andhra Pradesh eingerichtet. Einsatzkräfte brachten Menschen aus den Flutgebieten in Schlauchbooten in höher gelegene Regionen. Die Regenfälle richteten nach Angaben der Behörden auch große Schäden in der Landwirtschaft an.

Davon haben wir hier im Westen nichts mitbekommen. Sind 22 indische Menschenleben weniger Wert als 22 Amerikaner? Oder verstehen es die Amerikaner einfach besser immer die Aufmerksamkeit der Welt auf sich zu ziehen…?

Ist auch egal, jedenfalls ist man in Indien wahrscheinlich schon wieder zur Tagesordnung übergegangen, während man in den USA noch Wochen und Monate brauchen wird um die Infrastruktur wieder herzustellen und die Stromversorgung sicher zu stellen. Die Inder sind es gewohnt mit Katastrophen umzugehen und diese Situationen zu meistern – ganz ohne globales Mitleid und Mega-Medienrummel.

Similar Posts:


Beitrag veröffentlicht

von

Wolfgang Bergthaler

Kommentare

Schreibe einen Kommentar