Europas Medienkonzerne entdecken Indien

Wie das Branchenmedium “Horizont” berichtet, möchte die RTL-Gruppe – Europas größter TV-Konzern – ihr Engagement in Asien ausweiten: “Spätestens in 5 bis 10 Jahren werden wir dort sein”, sagte CEO Gerhard Zeiler auf der amerikanischen Fernsehmesse NATPE in Miami. Konkret im Blick hat Zeiler den indischen Markt. “Wir sind in Gesprächen, aber haben noch nichts entschieden”, sagt er. Dafür soll mit Partnern kooperiert werden, die den lokalen Markt kennen; zudem sollen Mehrheitsbeteiligungen erworben werden
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Auch der deutsche Axel Springer-Verlag verstärkt sein Engagement in Indien: Mit 52, 1 Prozent beteiligen sich die Deutschen am führenden indischen Auto-Rubrikenportal Carwale und mit 19, 1 Prozent am indischen Lifestyle-Marktplatz “Bag It Today” (Details dazu siehe hier). Mit dem Online-Schwerpunkt fährt der Verlag bestens: Jährliche Wachstumsraten von über 20 Prozent machen Indien zu einem der größten Online-Wachstumsmärkte weltweit.

Doch bei aller Online-Euphorie macht sich auch der indische Print-Markt im Gegensatz zu den Medien in den USA und Europa gut: Von 2002 bis 2007 stiegen die Werbeeinnahmen um 64,8 Prozent. Gründe dafür gibt es viele: vor allem steigt durch die wachsende Alphabetisierung die Zahl der potenziellen Leser; durch die Internationalisierung gibt es verstärktes Interesse an globaler Berichterstattung, die Print-Medien mit ihrer Infrastruktur bieten können. Zudem wird mit niedrigen Preisen für einzelne Ausgaben, Zustellung nach hause und buntem Layout auf die Bedürfnisse der Leserschaft stark eingegangen (Details dazu siehe hier).

Somit ist Indien ein Markt, dessen Medienkonsum im Wachsen ist – und dadurch auch Marktchancen für lokale und internationale Medienunternehmen bietet. (Stefan Mey)

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von

Wolfgang Bergthaler

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