Ideen und Vision für die Zukunft Indiens

Im Zuge der TED (Abkürzung für Technology, Entertainment, Design) Konferenzen und TED Talks kommen immer wieder Experten aus Indien zu Wort. Im Februar 2009 war es Nandan Nilekani, einer der einflussreichsten Personen und Vordenker Indiens. 2004 wurde er vom Fortune-Magazin zu den 25 einflussreichsten Leuten in Asien gezählt
. Er ist Gründer und Geschäftsführer von Infosys Technologies Ltd., einer der größten IT Dienstleister der Welt, die ihren globalen Siegeszug aus Bangalore angetreten haben und heute über 100.000 Mitarbeiter beschäftigen.

Nilekani umreißt in seiner Rede (siehe Aufzeichnung unten) jene sechs Faktoren, auf denen Indiens derzeitige Stärke beruht:

  • Einwohner: Indiens „demographischen Dividende“ ist das Humankapital einer wachsenden und jungen Volkswirtschaft

  • Entrepreneurship: der immense Unternehmergeist Indiens ist Motor für Wachstum und Kreativität; egal ob im Hi-Tech Bereich oder im informellen Sektor;

  • Englisch als Umgangs- & Verkehrssprache ist das Tor zur Welt und lässt Inder mit der ganzen Welt in Ihrer Sprache kommunizieren; Eine Fähigkeit und ein Vorteil, den sonst wenige Länder haben

  • Technologie: Indien ist weltweit als Hochtechnologieland bekannt und anerkannt; Jedes Jahr bringt Indien eine unglaubliche Zahl an Technikern hervor – in Quantität und Qualität; Als Technische Hochschule hat das IIT einen ähnlich guten Ruf wie das MIT; Indische Studenten bevölkern Universitäten in den USA und Europa; sie  gehören zu den Besten der Welt

  • Globalisierung, die in Indien als einmalige Chance wahrgenommen wird, um in der globalen Welt die Rolle einzunehmen, die einem Land mit über einer Milliarde Einwohnern zusteht

  • Demokratie, die in Indien als bestmögliche Staatsform anerkannt ist.

Neben diesen sechs Ideen sieht er derzeit folgende (positiven) Entwicklungen, die es rasch zu verbessern gibt: Fokus auf Grundschulbildung, Infrastruktur, Entwicklung von Städten zu kreativen und dynamischen Zentren für Wirtschaft und Gesellschaft sowie Indien als Binnenmarkt.

Es gibt aber auch noch Konfliktbereiche, über die kein gesellschaftspolitischer Konsens besteht, wie in der politischen Auseinandersetzung der Parteien, beim Arbeitsrecht (93% der Inder arbeiten im informellen Bereich), sowie bei der Hochschulbildung.

Nilekani greift aber auch in die Zukunft und sieht Technologie, Gesundheitswesen, die Altersversorgung sowie den Umweltschutz als Herausforderungen für die indischen Gesellschaft des 21. Jahrhunderts.

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Beitrag veröffentlicht

von

Wolfgang Bergthaler

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