Neue Ansätze für erfolgreiches IT-Outsourcing nach Indien

Indien ist Weltmarktführer auf dem Sektor der Software-Entwicklung (IT Outsourcing) und der IT-enabled Services. Im letzten Jahr (2015) exportierte Indien IT-Dienstleistungen im Wert von über 100 Milliarden Dollar. Die größten IT-Firmen der Welt haben dort seit mehr als zehn Jahren bedeutende Entwicklungszentren und R&D Zentren. Selbst deutsche Unternehmen wie SAP beschäftigen in Indien mehr als 6.000 Ingenieure. Internationale Beratungsfirmen wie Accenture haben in Indien mehr als 100.000 Leute und führen in den westlichen Ländern nur noch das Projektmanagement durch.

(Wie) können, vor dem  Hintergrund des Fachkräftemangels bei MINT-Berufen, deutsche Mittelständler und Software-Häuser diesen Indien-Vorteil nutzen?

In Deutschland gibt massive Vorbehalte bezüglich Outsourcing nach Indien. Irgendwo hat wohl jeder schon einmal davon gehört, dass ein Projekt in/mit Indien gescheitert ist
. Meist wird dann dieses Scheitern den Indern in die Schuhe geschoben: die kulturellen Unterschiede seien zu groß; die Inder sprächen ein unverständliches Englisch; die fachliche Kompetenz ließe zu wünschen übrig, etc.

Das Hauptproblem ist allerdings in den meisten Fällen die falsche Erwartungshaltung sowie der falsche Zugang bei derartigen Projekten.

Indien wird noch immer hauptsächlich als Billiglohnland verstanden, was es zumindest in der IT-Branche so nicht mehr wirklich zutrifft. Natürlich ist Indien bei vergleichbarer Kompetenz immer noch wesentlich günstiger als hierzulande, aber auch weil die Lohnnebenkosten viel geringer sind. Ein (international) erfahrener Entwickler verdient je nach Erfahrung, Standort und Technologie in Indien irgendwo zwischen 15 und 30 Tausend Euro im Jahr.

Hüten Sie sich vor Billiganbietern indischer IT-Outsourcing Anbieter!

Trotzdem gibt es in Indien eine sehr große Anzahl an kleinen unprofessionelle Unternehmen, die Dienstleistungen zu Stundensätzen von 10 Euro anbieten. Eigentlich sollte jedem klar sein, dass für so wenig Geld auch keine vernünftige Qualität zu erwarten ist. Da bekommen Sie lediglich “Programmierer” und Service dritter Wahl. Dann liegt es auch in der Natur der Sache, dass bei diesen “unmoralischen” Angeboten die Kommunikations- und interkulturellen Probleme gleich in vollem Umfang zuschlagen.

Hüten Sie sich vor Pauschal-Angeboten auf Projekt-Basis!

Wenn der Preis für ein nach Pflichtenheft definiertes Projekt pauschal vereinbart wurde, gibt es bei den in der Regel äußerst knapp kalkulierten Angeboten noch weniger finanziellen Spielraum, was zwangsläufig immer zu Differenzen zwischen Lieferant und Kunde führt. Und während der Laufzeit des Projektes gibt es IMMER noch genügend Unklarheiten und Zusatzwünsche, die man vorab noch nicht bedacht hat oder bedenken hätte können. Daher ist von der Vergabe eines Individual-Projekts nach Indien, selbst wenn ein detailliertes Pflichtenheft vorliegt, in der Regel abzuraten.

Wege für eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Indien

Die wenigsten mittelständigen Unternehmen haben – nach dem Vorbild der Konzerne – die Möglichkeit oder das Interesse ein eigenes Software-Entwicklungs-Zentrum in Indien zu betreiben. (Dafür dass dieses Modell funktioniert gibt es tausende erfolgreiche Beispiele.)

Sie haben heute aber die Möglichkeit hochqualifizierte und international erfahrene Software-Entwickler aus Indien nach Deutschland zu holen um sie hier zu beschäftigen (Blue Card). Das kann für viele Unternehmen sinnvoll sein; sie verlieren dabei aber den Kostenvorteil von Indien und haben zudem noch Mehrkosten (Relocation, Aufenthaltstitel, ggf Personalberatung etc).

Eine bessere Möglichkeit ist es sich bei einem professionellem Anbieter vor Ort in Indien ein eigenes Team aufzubauen. So etwas nennt sich Offshore Development Center (ODC) oder Dedicated IT-Staffing (DIS). Sie nutzen dabei dessen Infrastruktur (Arbeitsplatz, Hardware, Internet) sowie Prozesse (Recruitment, Personalverrechnung etc.

Sie wählen gemeinsam mit Ihrem indischen Partner Ihre eigenen Wunsch-Programmierer aus und koordinieren diese dann selbst und direkt, ganz ohne Hierarchie-Verluste. Dabei behalten Sie die Hoheit über das gesamte Projekt. Es ist nicht erforderlich, dass bereits zu Beginn sämtliche Einzelheiten geklärt sind und können agil arbeiten und die indischen Kollegen in ihr deutsches Team integrieren. Mittels zahlreicher Collaboration- und Kommunikations-Tools arbeiten Sie mit Ihren indischen Kollegen genau so wie Sie mit Mitarbeitern im eigenen Haus umgehen.

Zusätzlich zu den (indischen) Lohnkosten fällt bei derartigen Modellen eine monatliche Service-Pauschale von etwa 1.000 Euro für den Dienstleister an. D.h. in Summe kostet Ihnen eine sehr gute Ressourcen in Indien 2.000 bis 3.000 Euro pro Monat – alles inklusive. Kündigungsfristen sind in der Regel zwei oder drei Monate.

Wenn Sie einen deutschen Dienstleister wählen, der Ihnen diese Infrastruktur und Prozesse in Indien zur Verfügung stellen kann, haben Sie nicht mal das Vertrags-Risiko mit einer indischen Firma, sondern einen deutschen Vertragspartner.

Wenn Sie von meinen persönlichen Erfahrungen aus mehreren Jahren Outsourcing mit Indien (in diversen Konstellationen) profitieren möchten, kontaktieren Sie mich einfach. Ich teile – ganz unverbindlich – meine Erfahrungen und zeige Ihnen welche Modelle funktionieren (und welche nicht) oder worauf Sie beim Outsourcing nach Indien achten sollten.

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Beitrag veröffentlicht

von

Wolfgang Bergthaler