IT-Branche braucht Fachkräfte

Wie das “Digital Manifesto” der Boston Consulting Group unterstreicht, ist die Internetwirtschaft in einigen Ländern mit bis zu acht Prozent Anteil am BIP der Wachstumstreiber und Jobmotor für die lokale Wirtschaft. “Die G-20-Nationen erwirtschafteten 2010 rund 2,3 Billionen Dollar durch das Internet und haben damit eine größere Wirtschaftsleistung als die Volkswirtschaften Brasilien oder Italien erbracht”, fasst Alfred Harl, Obmann des WKÖ-Fachverbandes Unternehmensberatung und IT (UBIT), spannende Erkenntnisse der Studie zusammen. “Diese Zahlen unterstreichen ganz klar: alle unsere Lebensbereiche werden digitalisiert und es entstehen kontinuierlich neue Jobprofile
. Wir  brauchen dringend qualifizierte Fachkräfte, die in Zukunft diese Aufgaben bewältigen können.” Denn: Jedes zweite größere österreichische Unternehmen (ab 20 Arbeitskräften) hat bereits Probleme geeignete Fachkräfte zu finden und knapp die Hälfte aller heimischen IT-Unternehmen hat einen konkreten Personalbedarf innerhalb der nächsten zwei Jahre. Bis 2020 werden zahlreiche IT-Fachkräfte in Pension gehen und der Fachkräftebedarf weiter
steigen.

“90 Prozent aller digitalen Daten wurden in den letzten beiden Jahren erzeugt, die Informationsflut in unserer Wissensgesellschaft wächst unaufhörlich. Allein im Bereich der Datenverarbeitung brauchen wir in den nächsten Jahren Spezialisten, die diese riesigen Datenmengen sinnvoll für uns managen”, betont Wilfried Seyruck einen Aufgabenbereich, der bereits in vielen Ländern für Personalengpässe sorgt. Laut dem McKinsey Global Institute suchen allein US-amerikanische Unternehmen derzeit 140.000 bis 190.000 Mitarbeiter für das Datenmanagement und das branchenübergreifend von Sport, Forschung bis zu öffentlichen Institutionen.

Die Personalberatung MI-Recruitment unterstützt deutsche und österreichische Unternehmen bei der Rekrutierung indischer Talente und unterstützt sie bei der Integration im Unternehmen. “Trotz der aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten ist der Fachkräftemangel strukturell und wird sich in den kommenden Jahren weiter verschärfen. Viele deutsche Unternehmen greifen bereits auf Schlüsselkräfte aus Indien zurück und es werden immer mehr. Vor ein paar Jahren waren es ausschließlich die multinationalen Konzerne, heute immer mehr Mittelständler, die Inder beschäftigen”, sagt Barbara Rietzsch von MI-Recruitment, die seit gut sieben Jahren für indische Schlüsselkräfte den Visums-Prozess abwickelt und dafür sorgt, dass es keine Probleme bei Einreise und Arbeitserlaubnis gibt.

IT ist Standortfaktor

Der IT-Sektor ist auch in Österreich zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor geworden: 30 Prozent der Wettbewerbsfähigkeit und 50 Prozent der Produktivitätssteigerung der heimischen Wirtschaft gehen auf das Konto der IT. Damit das so bleibt, muss Österreich in Anbetracht der weltweiten Entwicklungen nicht nur bei seinen Fachkräften aufholen, sondern auch bei der Frauenquote: während Indien in der IT einen Frauenanteil von 50 Prozent aufweist, sind es in Österreich bisher nur 14 Prozent.

(OTS)

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von

Wolfgang Bergthaler

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