Fundtück: Reverse Innovation bei Ikea

Kollege Wolfgang Bergthaler hat am von “Indische Wirtschaft” veranstalteten IndiaCamp im Hub Vienna für Aufregung gesorgt, als er eine Schreibtischlampe hervor zückte: Diese hat neben der regulären Möglichkeit zum Aufladen via Kabel auch Photovoltaik-Zellen integriert, so dass Menschen in ländlichen Regionen ohne entsprechende Infrastruktur auch bei Stromausfällen Licht haben – Kinder in indischen Dörfern können so etwa ihre Hausaufgaben machen
. Ein Konzept, das als “Frugal Innovation” bezeichnet wird: Simple Produkte, die aber ihren Zweck erfüllen, somit für eine Zielgruppe mit niedrigem Einkommen erschwinglich sind und deren Bedürfnisse bedienen.

Nun war ich gestern beim Ikea in Wien Vösendorf und habe Folgendes gesehen:

In der Lampenabteilung gibt es nun ebenfalls Solarleuchten, die allerdings mit 20 € deutlich mehr kosten als das indische Exemplar – das ist okay, weil die Kaufkraft hierzulande ja auch höher ist, und das Produkt noch immer weniger kostet als andere in Österreich erhältliche so genannte Designerstücke.

Ob die Designer bei Ikea sich von den Indern inspirieren ließen oder selbst auf die kluge Idee kamen, lässt sich schwer sagen. Wenn Ersteres, dann ist dies ein klassisches Beispiel von “Reverse Innovation” – indische Produkte, die in den europäischen Markt gebracht werden. Fix ist jedenfalls: Das Konzept funktioniert. (Stefan Mey)

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Wolfgang Bergthaler

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